… auch Hundeblume, Kuhblume oder Pusteblume genannt – Löwenzahn – Taraxacum offizinale – gehört zu den Korbblütlern und blüht von März bis September.
Auf der einen Seite ist der Löwenzahn vielen Gärtnern ein Dorn im Auge, weil er sich so herrlich schnell durch seine Millionen kleinen Schirmchen im Pusteblumenstadium vermehren und so ganz fix die Herrschaft über den penibel gepflegten englischen Rasen des Kleingärtners übernehmen kann. Doch auf der anderen Seite gilt diese Pflanze unter den Kräuterkundigen als eine der wertvollsten heimischen Heilpflanzen. So spielen sich auch manchmal lustige Grabenkämpfe zwischen Schatzi und mir ab, wenn es darum geht, ob das ein Unkraut oder eine Heilpflanze ist, was da im Garten so spriest :-). Ich verteidige natürlich alles, was irgendwie heilkräftig ist und Schatzi versucht heimlich die „Übeltäter“ aus dem Sichtfeld zu verbannen…. aber es wird besser und meinen Schützlingen wird zunehmend ein Bleiberecht eingeräumt – Jipppiiiiieeeee 🙂
Nun – was macht den Löwenzahn eigentlich so potent? Neben den Bitterstoffen enthält Löwenzahn u.a. auch Flavonoide, Cumarine, Phytosterine, Schleimstoffe, im Frühjahr ca. 18% Zucker (Fructose) und im Herbst zwischen 2 und 40% Inulin!!! – außerdem reichlich Kalium, 5-mal soviel Protein und 8-mal soviel Phosphor wie Kopfsalat. Somit ist klar, weshalb Löwenzahn in der Volksheilkunde seit ewigen Zeiten sowohl als Nahrungs– als auch als Heilmittel genutzt wird. Ob nun als Salatbeigabe, Spinatersatz oder Basis für Kräuterpestos, die Reichweite in der Kräuterküche ist riesig. Und in der Volksmedizin ist Löwenzahn die leber- und galleanregende Pflanze überhaupt! Ich finde aber auch die Agni-anregende (deepana), Ama-verbrennende (pachana), ausleitungsfördernde und blutreinigende Wirkung sehr beeindruckend. Somit ist Löwenzahn die einheimische Reinigungspflanze schlechthin, wenn es z.B. um eine reinigende und entschlackende Ayurvedische Frühjahrskur geht. Falls Du Dich für eine solche Kur interessierst, dann sprich mich gern an oder schreibe mir. Ich berate und begleite Dich bei Deinem Frühjahrsputz sehr gern.
Klassifikation nach Ayurveda
Rasa: bitter, scharf
Guna: leicht, spitz, trocken
Vipaka: heiß
Dosha: Pitta -; Kapha -; Vata +
Virya: scharf
Prabhava: Erkrankungen der Brust und der Milchdrüsen
Der Haupteinsatz von Löwenzahn im Ayurveda liegt bei Pitta- und Ama-Zuständen. Dient also der Entgiftung, Blut- und Leberreinigung. Auch bei pitta-bezogenen Symptomen der Haut (Exzemen, Rötungen, Entzündungen) kommt der Löwenzahn innerlich (z.B. als Kräutertee oder Gemüse) oder äußerlich (z.B. in Form einer Salbe) zur Anwendung. Aufgrund der galletreibenden Wirkung wird Taraxacum offizinale auch zur Behandlung von Gallensteinen genutzt. Beachte aber: bitte niemals im Alleingang selbst behandeln. Gallensteine sind eine sehr ernsthafte Erkrankung und erfordern immer den Gang zum Arzt oder Heilpraktiker!
Mit diesem Beitrag starte ich eine neue Rubrik zum Thema „Heimische Heilkräuter“ – Hurra 🙂 🙂 🙂
Das hatte ich schon so lange vor und nun ist es endlich soweit!!! Du darfst also gespannt sein und Dich auf jede Menge Heilkräuterwissen zu einheimischen Kräutern freuen. Und neben dem Theorieteil wird es natürlich nicht langweilig, sondern immer praktisch, um Dir zu zeigen, wie Du Deine frischen Erkenntnisse in die Tat umsetzen kannst :-). Entweder werde ich dir tolle Rezeptideen liefern, was man mit den Kräutern kulinarisch auf den Tisch zaubern und so ganz einfach für mehr Abwechslung in der ayurvedischen Gemüseküche sorgen kann. Oder aber es gibt einfach nachzumachende Anleitungen oder Rezepturen für Deine kleine Hausapotheke – beruhend auf einfachen und ganz natürlichen Zutaten und natürlich auf Basis heimischer Heilkräuter. Denn auch dies ist ein ayurvedisches Prinzip: Das, was in deiner unmittelbaren Nähe wächst, ist das Kraut, was Dir gerade den größten Nutzen bringt.
Und so kam auch das nachfolgende DIY-Rezept für eine Löwenzahnsalz-Ringelblumen-Salbe für geplagte und trockene Gärtner/*innenhände zustande. In einem meiner alten Kräuterbücher habe ich eine Anleitung für eine Kräuterverreibung gefunden, die trockene Hände wieder geschmeidig machen soll. Und weil es gerade Thema ist, wir häufig die Hände desinfizieren oder aber auch ganz intensiv in der Erde unseres Gartens buddeln, ist der Eigenschutz der Hände überstrapaziert und die Haut fühlt sich trocken, rauh und gespannt an. Dem kann man einerseits mit der Kräuterverreibung beikommen – noch etwas komfortabler gehts jedoch mit einer feinen Salbe, die wirklich nicht zu schwierig herzustellen ist.
Und was braucht man denn für die eigene Heilsalbe?
Und hier zur besseren Übersicht alles, was Du neben den Löwenzahnblüten so benötigst: Bittersalz oder Natron (gibt’s in der Apotheke oder in der Drogerie), Bienenwachs (entweder eine Kerze oder kleine Pellets), Kokosöl, Oliven– oder Mandelöl (und wenn Du schon erfahrener bist, hast Du vielleicht sogar ein selbst hergestelltes Blüten-Mazerat aus Ringelblumen, muss aber nicht sein), einige Tröpfchen ätherisches Öl, wie z.B. Lavendel oder Zitrone (muss aber auch nicht sein, insbesondere, wenn Du Probleme mit ätherischen Ölen hast). Und das war es auch schon. Für die Herstellung ist ein Steinmörser und ein Wasserbad erforderlich und für die Abfüllung benötigst Du einige kleine Schraubgläser (im besten Fall dunkle, die die Haltbarkeit der Salbe verlängern).
Und wie das Ganze im Detail abläuft, erkläre ich Dir sofort und weiter unten in meinem neuen Rezept-Teil. Mein Geschenk 🙂 an Dich: mit wunderbarer Print-out bzw. Ausdruck-Funktion, so dass Du Dir die Rezepte von mir, die Du besonders magst, immer gleich ausdrucken und in Deine Rezepte-Sammlung heften kannst. Ist das nicht großartig :)??? Ich freue mich jedenfalls ganz ganz sehr darüber :)!
Dass die Herstellung einer Heilsalbe aus heimischen Heilkräutern tatsächlich kein Hexenwerk ist, wirst Du gleich sehen und vielleicht bekommst Du ja direkt Lust darauf, Dir Deine eigene Salbe – ohne Chemie oder sonstigen Chichi – zu rühren und Dich somit noch ein wenig besser um Dein Wohlbefinden zu kümmern. Solltest Du unsicher sein, weil Du Neuling auf dem Gebiet der Heilkräuter und Salbenküche bist, schreib mir gern oder nutze die Kommentarfunktion für Deine Fragen.
Doch hier für Dich nun endlich eine ganz einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für
Deine DIY-Löwenzahnsalz-Ringelblumensalbe für geschmeidige Gärtner/*innenhände
Zutaten:
2-3 Hände voll Löwenzahnblüten
Bittersalz oder Natron
20 g Bienenwachs
40 g Kokosöl
60 g Ringelblumenmazerat oder Mandel-/Olivenöl
10-20 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel, Zitrone)
5 leere Cremedöschen á 30 ml oder kleine ausgekochte Schraubgläschen
Herstellung:
Plane etwa 2-3 Tage aufgrund der Trocknungszeit für die Herstellung dieser Salbe ein.
Und dann vorab noch ein kleiner Tipp zum Sammeln: Wenn du keine eigene Wiese hast, frag doch mal Deinen Nachbarn, der bestimmt verzweifelt hinter den gelben Blütenköpfchen herjagt, garantiert gibt er dir freiwillig seinen Rasen zum Ernten frei :). Und wenn Du in der Stadt wohnst, dann mach einen schönen Spaziergang und such dir eine vom Straßenverkehr abgelegene schöne Wiese zum Sammeln. Das gilt natürlich generell für das Sammeln von heimischen Heilkräutern. Und bitte lass die Pflanzen in der Erde und sammle nur soviel, wie Du tatsächlich benötigst. Vielen Dank!
Zunächst die Löwenzahnblüten von den grünen Kelchen befreien und in ein Körbchen legen. Gib jeweils 1 gehäuften EL der Blütenblätter zusammen mit 1 EL Bittersalz oder Natron in einen Mörser und verreibe die Zutaten solange, bis die Blüten komplett vermahlen sind und sich mit dem Salz verbunden haben.
Solange fortfahren, bis die Blüten verarbeitet sind, mindestens benötigst Du jedoch 2 reichliche TL des Pulvers. Dieses nun über Nacht oder über 2 Nächte gut trocknen lassen, dabei gelegentlich durchrühren und kleine Klümpchen zerdrücken. Schließlich noch einmal im Mörser gründlich verreiben, so dass ein ganz feines mehlartiges Pulver entsteht.
Dieses Pulver allein ist bereits als sogenannte Kräuterverreibung geeignet, um dich von spröden, rissigen und trockenen Händen zu befreien, die Du vielleicht nach viel Gartenarbeit am Ende des Tages hast. Noch schöner ist jedoch die Anwendung des Löwenzahnsalzes in Form einer feinen Natursalbe. Sie hat natürlich auch den Vorteil, dass die Wirkstoffe in einer Salbe gebunden und somit etwas handlicher aufzutragen sind. Ich persönlich empfinde auch das Eincremen der Hände mit einer Salbe als wesentlich angenehmer, als mit einem Pulver. Aber bekanntlich sind die Geschmäcker ja verschieden – was empfindest Du denn persönlich – welche Variante bevorzugst Du?
Die Salbe rühren
Hierfür wiegst Du Dir die benötigten Mengen Bienenwachs, Kokos- und Olivenöl oder auch (wenn vorhanden) von Deinem Ringelblumen– oder Löwenzahnblüten-Mazerat ab und gibst diese Zutaten in ein hitzebeständiges Gefäß, welches Du in ein Wasserbad stellst und sanft erwärmst, bis alle Zutaten geschmolzen sind. Mit einem Glasstäbchen oder Rührspatel dabei gelegentlich umrühren, damit alle Bestandteile gleichmäßig erwärmt werden. Während im Wasserbad Fett und Wachs schmelzen, gibst Du 2 TL des Löwenzahnsalzes in einen Mörser und fügst ca. 10-20 Tropfen eines angenehmen ätherischen Öles hinzu (Allergiker lassen dieses bitte weg). Ich habe je 10 Tropfen Zitronen- und Lavendelöl verwendet und die Salbe hat einen umwerfend provencialischen Duft 🙂 .
Inzwischen dürfte das Öl-Wachs-Gemisch auch geschmolzen sein und Du gibst dieses tröpchenweise nach und nach in deinen Mörser und verrührst alle Bestandteile miteinander. Es entsteht eine dickflüssige Salbe, die Du schließlich in deine Salbentöpfchen abfüllen kannst. Falls die Eindickung zu schnell erfolgt, kannst Du das Ganze einfach zurück ins heiße Wasserbad stellen, nochmals erwärmen und so wieder verflüssigen. Auf diese Weise stellst Du Dir eine wunderbar natürliche und super pflegende Heilkräutersalbe aus Deinem eigenen Garten oder von Deiner Lieblingswiese her.
Und wenn Du auch so begeistert von diesen wundervollen Blüten wie ich bist – sehen sie nicht wie wunderschöne kleine Sonnen aus? – dann lass uns gern Dein Geheimrezept mit Löwenzahnblüten erfahren.
Weisst Du noch??? Unsere Mütter haben daraus sogar Honig hergestellt… bestimmt schmeckt er immer noch phantastisch 🙂 – hast Du vielleicht noch das Rezept dazu? Dann verrat es uns doch bitte unten in den Kommentaren 🙂 🙂 🙂
Ich liebe diese einfachen heimischen Kräuterrezepturen – Du darfst schon auf das nächste Rezept sehr gespannt sein!!!
Viel Freude beim Blütensammeln und Salbenrühren 🙂
PrintLöwenzahnsalz-Ringelblumen-Salbe für Gärtner/*innen-Hände
Description
Plane aufgrund der Trocknungszeit der Blütenblätter etwa 2-3 Tage für diese Rezeptur ein.
Ingredients
2–3 Hände voll Löwenzahnblüten
Bittersalz oder Natron
20 g Bienenwachs
40 g Kokosöl
60 g Ringelblumenmazerat oder Mandel-/Olivenöl
10–20 Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel, Zitrone)
5 leere Cremedöschen á 30 ml
Instructions
- Zunächst die Löwenzahnblüten von den grünen Kelchen befreien und in ein Körbchen legen. Jeweils 1 gehäuften EL der Blütenblätter zusammen mit 1 EL Bittersalz oder Natron in einen Mörser geben und fein verreiben, bis die Blüten komplett vermahlen sind und sich mit dem Salz verbunden haben. Solange fortfahren, bis die Blüten verarbeitet sind, mindestens benötigst Du jedoch 2 reichliche TL des Pulvers.
- Dieses nun über Nacht oder über 2 Nächte schön trocknen lassen, dabei gelegentlich durchrühren und kleine Klümpchen zerdrücken. Schließlich noch einmal im Mörser gründlich verreiben, so dass ein mehlartiges feines Pulver entsteht.
- Dieses Pulver allein ist bereits als sogenannte Kräuterverreibung geeignet, um dich von spröden, rissigen und trockenen Händen zu befreien, die Du vielleicht nach viel Gartenarbeit am Ende des Tages hast. Noch schöner ist jedoch die Anwendung des Löwenzahnsalzes in Form einer feinen Natursalbe.
- Hierfür wiegst Du Dir die benötigten Mengen Bienenwachs, Kokos- und Olivenöl oder auch – wenn vorhanden – eines Ringelblumen oder Löwenzahnblütenmazerats ab und gibst diese Zutaten in ein hitzebeständiges Gefäß, welches du in ein Wasserbad stellst und sanft erwärmst, bis alle Zutaten geschmolzen sind. Mit einem Glasstäbchen oder Rührspatel dabei gelegentlich umrühren, damit alle Bestandteile gleichmäßig erwärmt werden.
- Gib 2 TL des Löwenzahnsalzes in einen Mörser und füge ca. 10-20 Tropfen eines angenehmen ätherischen Öles hinzu (Allergiker lassen dieses bitte weg). Ich habe je 10 Tropfen Zitronen- und Lavendelöl verwendet und die Salbe hat einen umwerfend provencialischen Duft.
- Inzwischen dürfte das Öl-Wachs-Gemisch auch geschmolzen sein und Du gibst dieses tröpchenweise nach und nach in deinen Mörser und verrührst alle Bestandteile miteinander.
- Es entsteht eine dickflüssige Salbe, die Du nun in deine Salbentöpfchen abfüllen kannst. Falls die Eindickung zu schnell erfolgt, kannst Du Dein Öl-Wachs-Gemisch einfach zurück ins heiße Wasserbad stellen und wieder verflüssigen.
Notes
Solltest Du mehr von der Löwenzahnblütenverreibung hergestellt haben, als das Rezept vorsieht: kein Problem, wenn es richtig gut getrocknet ist, kannst Du es in einem dunklen Gefäß vor Licht geschützt noch einige Wochen aufbewahren, bis Du das nächste Mal eine Salbe rühren möchtest.
Quellen:
Achmüller: Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen. Wickel, Salben und Tinkturen
Frawley, Lad: Die Ayurveda Pflanzenheilkunde
Treben: Meine Heilpflanzen
Rosenberg, Nagersheth, Küthe Albrecht: Ayurveda mit heimischen Pflanzen
Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen
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Hallo Simone,
ich habe gerade Bittersalz und Löwenzahnblüten im Mörser verrieben und freue mich schon sehr auf die Salbe 🙂
Danke dafür!
Könntest du mir zu der „Kräuterverreibung“ noch etwas verraten:
Wie wenden man diese an? Das Pulver auf den feuchten Händen verteilen und einmassieren?
Danke dir!
Liebe Grüße
Sandra
Hallo liebe Sandra,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ja, man kann das Pulver – die Verreibung – oder auch „Trituration“ direkt auf die Haut geben und sich z.B. die Hände damit einreiben. Dank des Bittersalzes entsteht eine besondere Feuchtigkeitsbildung: Das Salz wird von der Haut nur in der Menge aufgenommen, wie sie es benötigt. überschüssige Reste bleiben auf der Haut als Pulver liegen, die Du einfach abwischen kannstwar. Zurück bleibt ein glattes und gesättigtes Hautgefühl.
Die Anwendung auf der Haut ruft einen vermehrten Wassereintritt ins Hautgewebe hervor, wodurch dieses besser befeuchtet wird. Da ich mit der Kräuterverreibung noch nicht so vertraut bin, habe ich mich dann entschlossen, eine Salbe daraus zu machen, prinzipiell genügt aber bereits das Pulver. Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten und freue mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte. Herzliche Grüße nach Österreich! Simone