Zutaten für den lauwarmen Linsen-Salat
250 g Beluga-Linsen 1 Sternanis 0,5 TL Kreuzkümmel (im Mörser fein gerieben oder gemahlen) 5 Kaffirlimettenblätter oder 2 Lorbeerblätter 1 Stück frischer Ingwer (ca. daumengroß) 10 Stück in Öl eingelegte getrocknete Tomaten gut abgetropft 1 junge Zucchini (ca. 300 g) 2-3 EL Olivenöl 0,5 EL Aceto Balsamico 1 TL Agavendicksaft Salz, Pfeffer Frischer Blattkoriander
Geröstetes Ofengemüse
1 Stange Porree 6 Karotten 4 Pastinaken 1 rote Spitzpaprika 2 EL Olivenöl Salz, Pfeffer 1 Knoblauchzehe frisch gepresst 2 EL Kürbiskerne
Und so gelingt dein lauwarmer Linsensalat von der Beluga-Linse:
Am Vortag: Die Linsen in einen Topf geben, mit kaltem Wasser auffüllen, abdecken und über Nacht einweichen. Mindestens jedoch 3-4 h. Am Tag des Kochens und Genießens: Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Wurzelgemüse putzen und längs in schmale Streifen schneiden, also dünne Möhren vierteln, die Pastinaken mindestens achteln, ebenso mit der Paprikaschote verfahren. Den Porree putzen, Wurzel und trockenes Ende abschneiden und entsorgen und den Rest in ca. 3-4 mm breite Scheibchen schneiden. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausbreiten, die Ringe dabei schön auseinandernehmen und die Gemüsestreifen in Sternform darüber verteilen, so dass Dir die Sonne entgegenlacht :-). Darüber noch eine frisch gepresste Knoblauchzehe verteilen und mit Olivenöl, Salz und Pfeffer verfeinern. Solltest Du keinen Knoblauch mögen, lass ihn einfach weg. Für ca. 10-15 Minuten in den Backofen geben und schön darauf achten, dass das Gemüse gart, etwas karamellisiert, jedoch nicht schwarz wird – dann lieber die Hitze im Ofen etwas reduzieren. Das Einweichwasser der Linsen abgießen und diese gründlich abspülen, damit die gelösten Purine (welche bei empfindlichen Menschen Blähungen verursachen können) nicht mehr an ihnen haften. Nun kannst du die Linsen zurück in Deinen ebenfalls gespülten Topf geben, diesen mit frischem Wasser auffüllen und mit Sternanis, Kreuzkümmel und Kaffirlimettenblättern (alternativ: 2 Lorbeerblättern) auf den Herd setzen, zum Kochen bringen und noch etwa 4-5 Min. leise köcheln lassen. Hattest Du wenig Zeit zum Einweichen, verlängert sich die Kochzeit – dann einfach probieren, bis die Linsen weich aber noch bissfest sind. Inzwischen kannst Du den frischen Ingwer schälen und fein reiben oder in Miniwürfelchen schnippeln, die eingelegten getrockneten Tomaten abtropfen und in feine Streifen schneiden sowie die junge Zucchini in kleine ca. 4×4 mm große Würfelchen schneiden – das Auge isst ja schließlich mit ;o). In einer beschichteten Pfanne die Kürbiskerne kurz anrösten, aber nur solange, bis sie einen leichten Röstgeruch verströmen und beiseite stellen. Sobald die Linsen gar sind, das Kochwasser abgießen und die Linsen in eine weite Salatschüssel geben. Die bereits vorbereiteten Zutaten: Ingwer, getrocknete Tomaten und Zucchiniwürfel zugeben. Mit Olivenöl, Aceto Balsamico, etwas Agavendicksaft, Salz und Pfeffer abschmecken und wer’s mag: frischen kleingerupften Blattkoriander oder andere frische Kräuter unterheben. Nun den noch lauwarmen Linsensalat auf Tellern anrichten und das geröstete Wurzelgemüse darauf verteilen, mit einigen Kürbiskernen abrunden und genießen 🙂 – es ist ein Gedicht! Und wenn Du mal wenig Zeit hast: Der Linsensalat lässt sich wirklich super vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Vor der Mahlzeit nochmal kurz in der Pfanne anschwenken, damit er leicht erwärmt ist und das Ofengemüse dazureichen, das geht echt fix! Alternativ zum Ofengemüse solltest Du auch unbedingt noch meine mega-leckeren Kürbis-Mais-Plätzli probieren. Das Rezept dazu findest Du natürlich auch hier auf meinem Blog. Die Idee dazu stammt von Sofia von isshappy und ich finde sie einfach nur genial :)!
Und was bringt denn der lauwarme und dazu super leckere Linsensalat aus ayurvedischer Sicht?
Linsen liefern uns ganz wertvolle pflanzliche Proteine und Aminosäuren. Das ist ganz besonders wichtig, wenn Du dich vielleicht vegetarisch oder sogar vegan ernährst, da dir diese wichtigen Zellbaustoffe nicht aus tierischer Herkunft zur Verfügung stehen. Proteine sind unersätzlich auf deinem täglichen Speiseplan und Hülsenfrüchte (wozu die Linsen zählen) sind quasi der Hauptlieferant an pflanzlichem Eiweiß. Nun gibt es ja inzwischen unzählig viele Sorten und damit für jeden Geschmack oder jedes Dosha die passende. Hier nur ein paar Beisspiele: Mung Dal, das sind die meistgeschätzten, weil am besten verdaulichen kleinen gelben (halben) und – besonders wichtig: geschälten – Linsen. Diese Linse ist ein Hauptbestandteil im Fastenklassiker: Kitchari, dennoch nicht soweit verbreitet wie die etwa gleichgroße kleine Rote Linse, die sich durch eine ebenfalls gute Verdaulichkeit und schnelle Garzeit auszeichnet. Es gibt außerdem die altbekannte braune Tellerlinse, die meine Oma noch in der guten alten süß-sauren Linsensuppe verarbeitet hat – und ehrlich: ich liebe diese Suppe immer noch genauso wie damals – leider gibt es sie nur noch ganz selten… doch das lässt sich ja aber auch ändern…. So, dann hätte ich noch die kleine edle braune Berglinse zu bieten, die es auch immer öfter in die Kochtöpfe schafft und schließlich die oben verwendete winzig kleine schwarze Beluga-Linse, weil sie rein optisch kaum vom wesentlich teureren Beluga-Kaviar zu unterscheiden ist. Natürlich ist das keine vollständige Auflistung, aber das sind wohl die gängigsten Sorten inzwischen – oder hast Du eine andere Lieblingssorte für dich entdeckt? Dann lass uns bitte daran teilhaben und schreib mir Deine Erfahrung dazu unten in die Kommentarbox :).
Nach meiner Erfahrung sind Linsen nicht für jeden Typen gleich gut verdaulich. Besonders Menschen mit einem hohen Vata-Anteil haben die meisten Schwierigkeiten, da ihr Verdauungssystem sehr sensibel auf die kleinen Power-Knöpfchen reagiert.
Neben allen Vorteilen, haben Linsen nämlich eine kleine Schwachstelle, weil sie eben Purine enthalten, die von sehr vielen Menschen nur schlecht vertragen werden. Sie leiden dann nach dem Linsengenuss oft unter Blähungen bis hin zu Bauchkrämpfen. Dieses Problem hat natürlich eine Ursache: die in der Linse enthaltenen Purine sind schwer verdaulich und bei einem . Mit einigen einfachen Tricks kann man diese aber sehr gut aus der Linse lösen und somit ihrer Verdaulichkeit um Dimensionen verbessern.
Tipp 1:
Weiche deine Linsen vor der Zubereitung richtig gut ein: 12, besser noch 24 Stunden, danach das Einweichwasser weggießen und die Linsen gründlich durchspülen.
Tipp 2:
Brate die Linsen vor dem Kochen in etwas Ghee an, auch das vermindert die Tendenz zu blähen.
Tipp 3:
Fügen Deinem Linsengericht entblähende Gewürze, wie z.B. Anis, Dill, Fenchel, Kümmel, Kreuzkümmel etc. zu.
Tipp 4:
Hast Du einen hohen Vata-Anteil oder leidest du generell – auch ohne besonders blähende Nahrung – unter diesem Problem, empfehle ich dir, eine Ayurvedische Kräutermischung: Hingvasthaka Churna. Diese Kräuter sorgen für eine Entblähung und verbesserte Verdaulichkeit aller ansonsten blähenden Nahrungsmittel, wie z.B. alle Kohlarten. Nimm hierfür zum Beginn der Mahlzeit 0,5-1 TL des Gewürzes zusammen mit dem 1. Bissen der Mahlzeit ein, speichel alles gut ein, kaue sehr gut und hinunter damit :-).
Tipp 5:
Und schließlich kannst Du Dein Mikribiom – das sind deine freundlichen Mitbewohner in deinem Darm, die deine Verdauungsarbeit übernehmen – auch ein Stück trainieren und zunehmend an solche Nahrungsmittel gewöhnen. Gib ihnen dafür etwas Zeit und steigere die Dosis langsam, dann werden sie sich immer besser an die Hülsenfrüchte oder Kohlgemüse gewöhnen. Sie freuen sich aber auch über andere darmfreundliche Nahrungsmittel, wie Ballaststoffe und sogenannte Präbiotika. Das sind Nahrungsmittel, die diesen als Nahrung dienen, z.B. Fermentprodukte, Milchsäurebakterien und Inulin. Wenn Dich das interessiert, darfst du gespannt bleiben, denn es gibt bald einen ausführlicheren Beitrag hier auf meinem Blog zu meinem Lieblingsthema :-).