Tja, nun ist es leider Tatsache: der schöne Sommer neigt sich Ende August unweigerlich seinem Ende zu. Und ehrlich: wir freuen uns jetzt auch schon ein wenig auf die kuscheligen Abende am Kamin mit deftigen Gerichten und duftenden Gewürzen, die wir im Ayurveda ja so lieben. Doch auch der Spätsommer hat noch seinen Reiz und mein Gemüsegarten verwöhnt mich täglich mit einem nicht enden wollenden Nachschub an kleinen und großen, zarten und kräftigen süsslich bis herben Zucchini, die ich nach wie vor noch nicht über habe, weil es schier so unendlich viele Varianten der Zubereitung gibt, dank ihrer Wandelbarkeit.
Gerade jetzt können wir auf dem Markt oder aus dem eigenen Garten die wundervollsten Früchte bekommen, die uns Mutter Natur einfach so schenkt: Rote Bete wachsen vom Frühjahr bis zum Herbst und haben nun Saisonauftakt. Ich liebe sie ebenso wie die Zucchini, zumal sie geschmacklich einen ganz eigenen Charakter besitzen und noch dazu mit ihrer Farbe so ungeheuer punkten können. Auch in puncto Vielseitigkeit mag mancher nicht glauben, was man aus der roten Knolle alles zaubern kann! Aber heute gehts es um eine beliebte italienische Teigware, die anstelle der landläufigen Kartoffel auf Süßkartoffel in Kombination mit Roter Bete setzt und das sonst verwendete Weizen- oder Polenta-Mehl durch Dinkel-Vollkorn-Mehl – in meinem Fall natürlich frisch gemahlen, ersetzt.
Der Vorteil bei diesen Rezept: du bekommst einen deutlich höheren Gemüseanteil in deine Gnocchi und hast somit ganz nebenbei eine wahre Bombe an wertvollen Inhaltsstoffen wie Eisen, Beta-Karotinen, Vitaminen A, B und C. Sie strotzt nur so von Mineralstoffen: Kalium, Kalzium, Magnesium und Natrium, um nur die wichtigsten aufzuzählen. Hinzu kommen zahllose gesundheitsfördernde Wirkungen, die der regelmäßige Verzehr dieser kleinen Prachtkerlchen – ich merkt schon: ich liebe sie wirklich 🙂 – mit sich bringen soll: so sei Rote Bete hilfreich bei Alzheimer, Diabetes, Gelenkbeschwerden, Herzerkrankungen und bei der Krebsprophylaxe. Also kein Grund, sie länger zu verschmähen oder als die ewig langweilige sauer Eingelegte in Wellenscheiben aus dem Glas abzutun, sie hat echt viel mehr zu bieten!
Also ran an die Töpfe!
Zutaten:
(für etwa 3-4 Personen)
200 g Rote Bete (roh)
200 g Süßkartoffel
200 g Dinkelvollkornmehl
50 g Kartoffelstärke
Salz
2 EL Olivenöl
1-2 Zucchini (ca. 500 g)
2 EL Sonnenblumenkerne
10-15 frische Salbeiblätter
2 EL Ghee
Olivenöl
1 frische Knoblauchzehe
Salz Pfeffer
Dip: Ziegenfrischkäse (vegane Variante: Bärlauch-Pesto und Ghee durch Kokosöl ersetzen 🙂
Zubereitung:
Rote Bete und Süßkartoffel waschen, schälen, in Würfel schneiden und in wenig Salzwasser in ca. 20 Minuten garen. Kleiner Tipp: wenn du einen trockeneren Teig bevorzugst (lässt sich wirklich leichter verarbeiten), dann das Gemüse in der Schale im Ganzen garen (geht auch im Backofen – dauert ca. 40-60 Minuten, braucht also mehr Vorlauf) bis es weich ist, dann unter kaltem Wasser abspülen und schälen. Wasser abgießen und zusammen mit Salz und Olivenöl pürieren. Mehl und Stärkemehl unterkneten, so dass ein Teig entsteht. Diesen für 30-60 Minuten ruhen lassen, dann verbinden sich die Bestandteile besser und der Teig kann leichter verarbeitet werden. In einem weiten Topf Salzwasser zum Kochen bringen und mit dem Teelöffel kleine Klößchen vom Teig abstechen, diese in wenig Mehl wenden oder leicht bestäuben und auf einem bemehlten Brett oder Teller ablegen. Mit der Schaumkelle die Gnocchi nach und nach ins kochende Wasser geben, die Hitze reduzieren, so dass das Wasser nur noch leicht simmert, und die Gnocchi für einige Minuten darin garziehen lassen. Wenn sie oben schwimmen, mit der Schaumkelle wieder herausfischen und in eine Schüssel umfüllen und mit einigen Tropfen Olivenöl beträufeln und kurz durchschwenken, das verhindert, dass sie direkt zusammenkleben.
Währenddessen 1-2 EL Ghee in einer großen Pfanne erwärmen und die Salbeiblätter darin von beiden Seiten anbrutzeln. Sobald sie Farbe nehmen, wieder herausnehmen und auf einem Küchentuch ablegen. Das Ghee in der Pfanne belassen und im Anschluss die bereits gekochten Gnocchi darin ebenfalls anbrutzeln. Wenn sich ringsum eine zarte Knusperschicht gebildet hat, können sie in einer weiteren Schüssel zwischengeparkt werden. So fortfahren, bis der Teig komplett verarbeitet ist.
Schließlich noch die Zucchini waschen und in mundgerechte nicht zu kleine Streifen schneiden, die Knoblauchzehen pellen und in feine Scheiben schneiden. Und nun mit etwas Ghee in der Pfanne anbraten bis sie beginnen sich zu bräunen. Salzen und Pfeffern, die Gnocchi hinzufügen und alles einmal schön mit einem Holzlöffel durchmischen. Die Hitze kann nun ausgeschalten werden und die Pfanne noch für einige Minuten stehenbleiben, so dass sich die Aromen der Bestandteile fein miteinander verbinden können. In einer weiteren kleinen Pfanne die Sonnenblumenkerne anrösten und zusammen mit den gerösteten Salbeiblättern über der Gnocchi-Zucchini-Mischung verteilen.
Zum Anrichten kann, wer mag, noch etwas Ziegenfrischkäse hinzufügen, aber das Gericht schmeckt auch ohne Dip hervorragend.